30. Mai 2023

Patellofemorales Schmerzsyndrom

Das patellofemorale Schmerzsyndrom (PFSS) ist eine häufige muskuloskelettale Erkrankung des Kniegelenks. Es ist gekennzeichnet durch Schmerzen in der Vorderseite des Knies und um die Kniescheibe (Patella) herum. Das Parapatelläre Schmerzsyndrom ist auch unter verschiedenen anderen Namen bekannt, darunter anteriores Knieschmerzsyndrom, Chondromalacia patellae und Patellofemoralgelenk-Syndrom.

Es handelt sich um eine häufige Überlastungsverletzung, die Menschen jeden Alters betrifft, aber besonders häufig bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auftritt, die sportlich aktiv sind.

Die genaue Ursache des Patellofemoral-Syndroms ist nicht bekannt, aber es wird angenommen, dass es durch eine Kombination von Faktoren und Aktivitäten verursacht wird, die das Gelenk zwischen Kniescheibe und Oberschenkel übermäßig belasten. Dazu gehören Aktivitäten, die ein häufiges Beugen und Strecken des Knies erfordern, wie Laufen, Springen und Hocken, sowie Aktivitäten, bei denen der Quadrizepsmuskel übermäßig beansprucht wird.
Andere Faktoren wie eine falsche Biomechanik, ein Ungleichgewicht der Muskeln und eine falsche Ausrichtung des Knies können ebenfalls zur Entwicklung eines PFSS beitragen.

Was ist das patellofemorale Schmerzsyndrom?


Das patellofemorale Schmerzsyndrom (PFSS), das durch Schmerzen und Steifheit an der Knievorderseite und um die Kniescheibe herum gekennzeichnet ist, kommt bei Sportlern und Nicht-Sportlern gleichermaßen häufig vor. Es wird oft als „Läuferknie“ oder „Springerknie“ bezeichnet, da es bei sportlichen Aktivitäten, insbesondere bei Frauen und jungen Erwachsenen, häufig vorkommt. Die mit PFSS verbundenen Schmerzen und Beschwerden erschweren alltägliche Aufgaben wie das Treppensteigen oder das Niederknien.

Die Ursache von PFSS ist nicht immer sicher, es wurden jedoch mehrere mögliche Faktoren identifiziert, die dazu beitragen. Eine schlechte Ausrichtung der Kniescheibe und übermäßige körperliche Aktivität sind zwei der häufigsten. Darüber hinaus können auch andere Faktoren wie Muskelungleichgewichte, Überlastungsverletzungen und anatomische Anomalien zur Entwicklung von PFSS beitragen.
Die häufigste Behandlung für patellofemorale Schmerzsyndrom ist eine konservative Behandlung, die eine Änderung der körperlichen Aktivität und die Durchführung eines therapeutischen Übungsprogramms umfasst. In einigen Fällen können Medikamente wie Ibuprofen und Paracetamol zur Schmerzlinderung empfohlen werden.

Das patellofemorale Schmerzsyndrom hat viele Namen


Das patellofemorale Schmerzsyndrom hat viele verschiedene Bezeichnungen, darunter Chondromalazia patellae, Läuferknie (Runner’s Knee), Springerknie (Jumper’s Knee), vorderer Knieschmerz, retropatellares Schmerzsyndrom, laterales Facettenkompressionssyndrom und idiopathischer vorderer Knieschmerz. Diese Bezeichnungen werden verwendet, um dieselbe Erkrankung zu beschreiben, die durch Schmerzen in der Vorderseite des Knies, gewöhnlich um die Kniescheibe herum, gekennzeichnet ist.

Diese Schmerzen werden häufig durch Überlastung oder sich wiederholende Aktivitäten wie Laufen, Springen oder Treppensteigen verursacht. Er kann auch durch eine Fehlstellung der Kniescheibe oder ein muskuläres Ungleichgewicht verursacht werden.
Die verschiedenen Bezeichnungen für das patellofemorale Schmerzsyndrom können verwirrend sein, aber sie beziehen sich alle auf dieselbe Erkrankung.

Was sind die Symptome des patellofemoralen Schmerzsyndroms?


Beim patellofemoralen Schmerzsyndrom treten Schmerzen an der Vorderseite des Knies auf, die sich häufig durch Aktivitäten wie Hocken oder Laufen verstärken. Patienten lokalisieren die Schmerzen direkt hinter, unter oder neben der Kniescheibe.

Diese Schmerzen können von einem leichten bis hin zu einem stärkeren Schmerz reichen und von anderen Symptomen wie Schwäche oder Instabilitätsgefühlen begleitet werden. Um die Kniescheibe herum kann auch ein klickendes, schleifendes oder reibendes Geräusch zu hören sein. Darüber hinaus führt dieses Schmerzsyndrom zu einer verminderten Kraft der betroffenen Seite bei der Abduktion, Außenrotation und Kniestreckung.

Es ist ratsam, sich beim patellofemoralen Schmerzsyndrom behandeln zu lassen, sobald die Symptome auftreten, da dies dazu beitragen kann, die Schmerzen zu lindern und die allgemeine Funktion zu verbessern.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören eine Kombination aus physiotherapeutischen Übungen, Bandagen, entzündungshemmenden Medikamenten und Änderungen des Lebensstils, z. B. das Vermeiden von Aktivitäten, die die Schmerzen verschlimmern.

Kniegelenk mit Kniescheibe von der Seite

Was sind die Ursachen des patellofemoralen Schmerzsyndroms?


Zu den Faktoren, die zur Entwicklung dieses Symptomkomplexes beitragen, gehören Ungleichgewichte der Kräfte, die die Kniescheibenführung steuern, Überlastungen des patellofemoralen Gelenks, Traumata, strukturelle Defekte und eine abnorme Führung der Kniescheibe.
Eine Dysbalance der Kräfte, die die Führung der Kniescheibe leiten, kann auftreten, wenn die Quadrizepsmuskeln schwach oder verkürzt sind. Dies kann zu einer Instabilität der Kniescheibe oder einer Überlastung des Patellofemoralgelenks führen.

Ein Trauma oder ein direkter Aufprall auf die Kniescheibe kann strukturelle Defekte oder geschwächtes Weichgewebe verursachen, die zu einem femoropatellaren Schmerzsyndrom führen können.
Auch eine abnormale Führung der Kniescheibe in der Trochlearinne kann diese Erkrankung verursachen. Hierzu zählen Beinachs-fehlstellungen wie das X-Bein oder das O.Bein.

Eine Überbeanspruchung oder Überlastung des Patellofemoralgelenks tritt beim Laufen oder Springen auf, was bei Frauen und jungen Erwachsenen häufiger vorkommt. Außerdem können bestimmte anatomische Faktoren wie eine flache Oberschenkelrinne oder eine hochsitzende Kniescheibe das Risiko eines PFSS erhöhen.
Das patellofemorale Schmerzsyndrom betrifft Menschen jeden Alters, tritt aber bei Läufern, Sportlern und jungen Erwachsenen häufiger auf.

Wie wird das patellofemorale Schmerzsyndrom diagnostiziert?


Die Diagnose des Patellofemoralen Schmerzsyndroms umfasst in der Regel eine körperliche Untersuchung und eine Bewertung der Symptome und Aktivitäten des Patienten.

Der Arzt wird den Gang, die Haltung und das Schuhwerk des Patienten beobachten, um mögliche Einflussfaktoren zu ermitteln. Außerdem wird ein Schnelltest durchgeführt, um die Führung der Kniescheibe während der Bewegung zu beurteilen.
Röntgenaufnahmen werden in Betracht gezogen, um eine Fehlstellung der Kniescheibe zu erkennen. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) kann angeordnet werden, um festzustellen, ob die Schmerzen auf Knochen-, Knorpel- oder Muskelprobleme zurückzuführen sind.

Bei der körperlichen Untersuchung wird eine Reihe von Bewegungen, wie das Beugen und Strecken des Beins, beurteilt. Der Arzt übt dabei Druck auf die Kniescheibe aus, um etwaige Empfindlichkeiten oder Schmerzen festzustellen.
Die Anamnese beinhaltet Fragen zur Krankengeschichte des Patienten und zur Art der Aktivitäten, die der Betroffene ausübt. Dies gibt Aufschluss über die zugrunde liegende Ursache der Erkrankung.


Was ist der Unterschied zwischen dem patellofemoralen Schmerzsyndrom und der Chondromalazie patellae?


Der Unterschied zwischen dem patellofemoralen Schmerzsyndrom und der Chondromalazie der Kniescheibe besteht darin, dass erstere eine Überlastungserkrankung ist, während letztere eine degenerative Erkrankung des Knorpels ist.
Das patellofemorale Schmerzsyndrom wird durch eine übermäßige Belastung verursacht. Die mit dieser Überbeanspruchung verbundenen Schmerzen sind in der Knievorderseite zu spüren.

Die Chondromalazie der Kniescheibe hingegen ist durch die Abnutzung des Knorpels hinter der Kniescheibe gekennzeichnet.
Die Diagnostik des patellofemoralen Schmerzsyndroms und der Chondromalazie der Kniescheibe verläuft ähnlich, die Behandlung der beiden Erkrankungen ist jedoch unterschiedlich.

Beim patellofemoralen Schmerzsyndrom (PFPS) konzentriert sich die Behandlung in der Regel auf die Verringerung der Belastung des patellofemoralen Gelenks. Dies kann Physiotherapie, Änderungen der Aktivität oder des Lebensstils oder eine Bandage umfassen.
Bei der Chondromalazie patellae konzentriert sich die Behandlung in der Regel auf die Linderung der Schmerzen und die Entlastung des Knorpels. Dies kann eine Kombination aus Ruhe, Physiotherapie, Stützen oder Medikamenten beinhalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das patellofemorale Schmerzsyndrom eine Überlastungserkrankung ist, während die Chondromalacia patellae eine degenerative Erkrankung ist. Die Diagnose dieser Erkrankungen ist ähnlich, aber die Behandlungspläne unterscheiden sich.
Risikofaktoren für das patellofemorale Schmerzsyndrom
Zu den Risikofaktoren für das patellofemorale Schmerzsyndrom gehören muskuläre Ungleichgewichte, strukturelle Anomalien und eine veränderte Biomechanik.

Schwäche der Oberschenkelmuskulatur, knöcherne und strukturelle Anomalien, Verspannungen des Iliotibialbandes und eine abnorme Beweglichkeit der Kniescheibe sind einige der veränderbaren intrinsischen Faktoren, die zu PFSS führen können.

Untersuchungen haben ergeben, dass viele Frauen beim Laufen eine stärkere Tendenz zu einer nach innen gerichteten Kipp- und Drehbewegung des Oberschenkels (Hüftadduktion und Innenrotation) aufweisen. Infolgedessen kommt es zu einer kompensatorischen Seitwärtsbewegung der Kniescheibe (Patellalateralisation), die zu veränderten Bewegungsmustern führt.
Diese gestörte Biomechanik trägt zu einer erhöhten Anfälligkeit für das patellofemorale Schmerzsyndrom bei.

Was tun bei patellofemoralem Schmerzsyndrom?


Eine wirksame Behandlung des patellofemoralen Schmerzsyndroms erfordert einen individuellen Ansatz, der eine Reihe von veränderbaren Faktoren berücksichtigt.

Ruhe und die Vermeidung oder Modifizierung von Aktivitäten, die die Schmerzen verstärken, sind die ersten Schritte bei der Behandlung des femoropatellaren Schmerzsyndrom. Nicht verschreibungspflichtige entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Naproxen reduzieren Schwellungen, Steifheit und Schmerzen.

Mann zieht eine Kniebandage an- Retropatellares Schmerzsyndrom

Zur Schmerzlinderung können stützende Bandagen, Knieschienen oder Fußgewölbestützen eingesetzt werden.
Das Tapen des Knies zur Schmerzlinderung und zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit kann von Vorteil sein. Das Kühlen des Knies nach dem Sport trägt zur Schmerzlinderung bei.

Zur Kräftigung der knieumgebenden Muskulatur und zur Verbesserung der Beweglichkeit ist eine Physiotherapie zu empfehlen.
Im Vordergrund stehen hier Übungen für den Kraftaufbau der Oberschenkelmuskulatur. Ein Hauptaugenmerk wird dabei auf Beinachsentraing gelegt. Neben dem Quadrizepstraining zeigt ihnen ihr Physiotherapeut Übungen zur Aktivierung der Hüftabduktoren. Dehnungen (Stretching) der Oberschenkelmuskulatur runden das Therapieprogramm ab.

Die Behandlung von patellofemorale Schmerzen sollte auf den Einzelnen und seine speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sein. Dabei spielen das Alter, das Aktivitätsniveau und die Krankengeschichte des Patienten eine wichtige Rolle, um die beste Behandlungsmethode zu bestimmen. Es ist ratsam, die Anweisungen des Arztes zu befolgen und sich über mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten oder Behandlungen im Klaren zu sein.

Schlussfolgerung


Das patellofemorale Schmerzsyndrom ist eine häufige Erkrankung, die Schmerzen an der Knievorderseite verursacht.
Risikofaktoren können die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung eines patellofemoralen Schmerzsyndroms erhöhen.
Zu den Behandlungsmöglichkeiten für diese Erkrankung gehören Ruhe, Physiotherapie und Medikamente.
Gemeinsam mit dem Arzt wird ein individueller Behandlungsplan erstellt, der den Bedürfnissen der Person am besten gerecht wird.
Mit der richtigen Behandlung können Menschen mit patellofemoralem Schmerzsyndrom letztlich ihre Schmerzen lindern und ihre Lebensqualität insgesamt verbessern.

Artikel verfasst von Ralf
Ralf ist Physiotherapeut mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung. Schon früh hat er sich für orthopädische und chirurgische Nachbehandlungen interessiert. Über einen Zeitraum von 10 Jahren hat er Nicolas Kiefer auf der ATP-Tour begleitet und dabei alle großen Tennisstadien auf 4 Kontinenten bereist.

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